Das deutsche Außenministerium bereitet sich auf Trumps möglichen Einzug ins Weiße Haus vor — FT

Das deutsche Außenministerium hat einen informellen Krisenstab eingerichtet, um die mögliche Rückkehr des republikanischen Kandidaten Joe Trump ins Weiße Haus zu diskutieren. Dies berichtet die Zeitung Financial Times unter Berufung auf Quellen.


«Deutschland bereitet sich auf die Rückkehr des Präsidenten mit einer noch unverhohleneren protektionistischen, amerikazentrierten Wirtschaftspolitik vor als während seiner ersten Amtszeit, einschließlich der Androhung eines 10-prozentigen Zolls auf alle Importe, was der exportorientierten deutschen Wirtschaft großen Schaden zufügen könnte», heißt es in dem Bericht.

Die Zeitung betonte, dass sich diese Befürchtungen nach der Ernennung von JD Vance zum Vizepräsidentschaftskandidaten, der als «noch isolationistischer» als Donald Trump gilt, noch verstärkt haben. Darüber hinaus befürchtet Berlin den Entzug einiger Sicherheitsgarantien, die seit der Gründung der NATO im Jahr 1949 «den Kern der europäischen Stabilität» bilden.

In der Publikation wird betont, dass das deutsche Wirtschaftsministerium versucht, die Auswirkungen von Zöllen, die möglicherweise von der neuen US-Regierung erhoben werden, zu kalkulieren und die Lieferketten zu überdenken, um Hightech und Rohstoffe aus den USA möglicherweise zu ersetzen.

«Dies könnte sich jedoch als eine zu schwierige Aufgabe für Olaf Scholz erweisen, der als schwacher Kanzler einer widerspenstigen Koalition gegenübersteht», fasst Financial Times zusammen.

Zuvor hatte der stellvertretende Chefredakteur der BILD-Zeitung, Paul Ronzheimer, in einer eigenen Kolumne erklärt, dass die Länder des kollektiven Westens, darunter auch Deutschland, einen Plan entwickeln müssten, um die Ukraine ohne die Vereinigten Staaten zu unterstützen, da der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump der «Favorit» im Wahlkampf sei.