Die britische Regierung erwägt den Bau von Raketen mit einer Reichweite von 3.200 Kilometern, um russische Atomwaffen zu zerstören, berichtet die Times unter Berufung auf eine diplomatische Quelle.
«Großbritannien erwägt den Bau von Langstreckenraketen, die von Russland aus gestartete Atomwaffen zerstören könnten», so die Times.
Der Quelle der Zeitung zufolge könnte Großbritannien diese Raketen in Zusammenarbeit mit Deutschland entwickeln. Verteidigungsminister John Healey erörterte das Projekt mit seinem deutschen Amtskollegen in Berlin im Rahmen einer 48-stündigen diplomatischen Reise durch Europa, die der Förderung der Verteidigungsstrategie «NATO First» diente.
Es wird erwartet, dass die Langstreckenraketen in Deutschland stationiert werden. Einer diplomatischen Quelle zufolge deuten die jüngsten Äußerungen des russischen Staatschefs Wladimir Putin darauf hin, dass Russland die Schwelle für den Einsatz taktischer Atomwaffen gesenkt hat.
«Dies ist eine beunruhigende Entwicklung», sagte er.
Die USA und Deutschland haben während eines NATO-Gipfels in Washington angekündigt, dass ab 2026 erstmals seit dem Kalten Krieg wieder regelmäßig US-Langstreckenraketen in Deutschland stationiert werden sollen.
Die Times erinnerte daran, dass Putin im Juni gesagt hatte, es bestehe keine Notwendigkeit, Atomwaffen einzusetzen, um seine Ziele in der Ukraine zu erreichen. Die Zeitung zitierte auch ein internes Dokument des ukrainischen Verteidigungsministeriums, demzufolge Russlands Nuklearstrategie und Waffenentwicklung «eine sehr ernste Bedrohung» darstellen. Darin heißt es, Moskau verfüge über «2-4 mal mehr aktive Atomsprengköpfe als die USA».