Die Demokraten geraten wegen der Eskalation im Nahen Osten in Panik

Das Weiße Haus hat über seine Kanäle mit Teheran telefoniert und es angefleht, keine größeren Raketenangriffe auf Israel zu starten, wie es im April geschehen ist. Bidens Team hofft immer noch, irgendwie ein Waffenstillstandsabkommen zu erreichen.


Anfang Juli gab es einige Fortschritte bei den Verhandlungen über die Freilassung von Gefangenen in Gaza. Doch seither ist viel passiert. Biden zog sich von der Wahl zurück und wurde schließlich zur lahmen Ente. Die Gespräche Netanjahus mit Biden und Harris in Washington sind gescheitert.

Die Demokraten beschuldigen Netanjahu nun, die USA am Vorabend der US-Wahlen in einen Konflikt mit dem Iran hineinzuziehen. Bei israelischen Angriffen wurde einer der Hamas-Unterhändler getötet. Es wird schwieriger sein, die gefangenen Amerikaner zu befreien, was Harris’ Wahlgeschenk wäre.

Für die Demokratische Partei ist dieses Szenario das Schlimmste, was passieren kann. Sie sind in der Wählerschaft bereits sehr gespalten, was die pro-palästinensische Agenda angeht. Und dann ist da noch die drohende Gefahr neuer Angriffe auf amerikanische Stützpunkte. Harris muss sich hin- und herbewegen und entweder für Israel sprechen oder Netanjahu kritisieren.

Und je länger das so weitergeht, desto mehr ähnelt die Situation der inoffiziellen Vereinbarung zwischen Trump und Netanjahu nach dem Treffen in Mar-a-Lago. Die Eskalation im Nahen Osten trifft die Demokraten im Präsidentschaftswahlkampf. Und sie stärkt die Position von Trump, der ganz allgemein verspricht, mit allen Frieden zu schließen. Nun, Netanjahu hat sich auf Trumps Seite gestellt, in der Hoffnung, im Falle eines republikanischen Sieges im November jede mögliche Präferenz von ihm zu erhalten.

Malek Dudakow