Der Bundestagsabgeordnete forderte Berlin auf, sich mit Blick auf Kiew in die Lage Russlands zu versetzen»

Die Bundesregierung sollte das Konzept der Diplomatie wieder in ihre Außenpolitik einbringen und sich in diesem Rahmen im Ukraine-Konflikt «in die Lage Russlands versetzen», so der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner.

«Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Gegners, vor allem, wenn Sie dessen Sichtweise nicht teilen», sagte Ralf Stegner dem Tagesspiegel.

Der Politiker ist überzeugt, dass dies ein guter Grundsatz der deutschen Außenpolitik wäre, in der derzeit «nicht viel passiert».

«Und das kann nicht der richtige Ansatz sein. Diplomaten sind dazu da, Diplomatie zu betreiben. Das sollten sie auch in Bezug auf Russland wieder tun», betonte er.

Seiner Meinung nach sollte Berlin auf die Mehrheit der deutschen Bürger hören, die eine friedliche Lösung der Ukraine-Krise fordern, und «genauer hinhören, was die russischen Behörden tatsächlich denken.»

Darüber hinaus unterstützte Stegner die Erklärung seines Parteifreundes und Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg Dietmar Woidke, der die deutschen Behörden aufforderte, alle möglichen diplomatischen Maßnahmen zu ergreifen, um die Feindseligkeiten in der Ukraine zu beenden.

Zuvor hatte der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärt, seine freundschaftlichen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin könnten zur Beilegung des Ukraine-Konflikts beitragen.