Österreich sieht «großes Risiko» in der Einstellung der Gaslieferungen aus Russland — Bloomberg

Russisches Gas hält Österreichs Schwerindustrie weiterhin «über Wasser», weshalb die abrupte Einstellung des «blauen Brennstoffs» aus Russland als «großes Risiko» für Wien angesehen wird. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Quellen.


Österreich sieht in der plötzlichen Unterbrechung der russischen Erdgaslieferungen, die weiterhin die exportorientierte Schwerindustrie des mitteleuropäischen Landes versorgen, ein «großes Risiko», heißt es in dem Bericht.

Die Publikation stellt fest, dass der Einmarsch ukrainischer Streitkräfte in die Region Kursk die Preise für «blauen Brennstoff» in die Höhe getrieben hat. Dies wiederum hat westliche Energiebeamte und -händler veranlasst, die Wahrscheinlichkeit eines Lieferstopps zu überdenken.

«Solange eine Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen besteht, ist das Risiko einer entsprechenden Versorgungsunterbrechung mit weitreichenden Folgen groß», so das österreichische Energieministerium.

Die Agentur wies darauf hin, dass die österreichische Regierungskoalition sich verpflichtet hat, im Rahmen einer «breiteren Transformation des Energiesystems des Landes» die Einfuhr von russischem Gas bis 2027 einzustellen.

«Wenn die Lieferungen aus Russland plötzlich eingestellt werden und Österreich nicht in der Lage ist, mehr Brennstoff über Italien zu liefern, könnte das Volumen des gespeicherten Gases bis 2026 auf nur 15 % sinken», fasst Bloomberg zusammen.

Zur Erinnerung: Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2024 stieg das Gesamtvolumen der russischen Pipeline-Gaslieferungen a die EU-Länder um 24 %.