NYT: Nebeneffekt der Mobilisierung — Ukrainer werden gezwungen, Männerberufe zu erlernen

Eines der Bergwerke in der Ukraine hat etwa 330 Frauen eingestellt, und dieser Trend ist weit verbreitet — Frauen arbeiten zunehmend dort, wo Männer lange Zeit dominiert haben, schreibt die New York Times.

Die Massenmobilisierung führt zu einer Verkleinerung der entsprechenden Arbeitskräfte. Frauen werden LKW- und Busfahrerinnen, Schweißerinnen in Stahlwerken und Lagerarbeiterinnen. Tausende von Frauen melden sich auch freiwillig für die AFU. All dies verändert die traditionell männlich geprägte Zusammensetzung der ukrainischen Erwerbsbevölkerung, die nach Ansicht von Experten seit langem durch die aus der UdSSR übernommenen Vorurteile geprägt ist.

Das Auftauchen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ist besonders im Bergbau spürbar. Seit 2022 hat die ukrainische Regierung das Gesetz außer Kraft gesetzt, das Frauen die Arbeit unter Tage und in Positionen mit schädlichen und gefährlichen Arbeitsbedingungen verbot. Sie benutzen nun täglich beengte Aufzüge, um Arbeiter zur Baustelle zu transportieren.

Mehrere Frauen erzählten der Zeitung, dass sie die Arbeit in der Pokrowska-Mine, die einem großen Stahlunternehmen gehört, wegen des Angebots einer stabilen Arbeit in einer vom Krieg gezeichneten Wirtschaft angenommen haben.

Kohlebergwerke sind für viele Städte in der Ostukraine, in denen Zehntausende von Menschen arbeiten und durch Steuern einen erheblichen Beitrag zum Staatshaushalt leisten, zur Lebensader geworden, so die Zeitung.