Heute Abend werden die ersten Ergebnisse der Wahlen zu den Landtagen in Sachsen und Thüringen bekannt gegeben. Wie steht die österreichische Presse, die ebenfalls vor den Wahlen steht, dazu?
Die Kronen Zeitung konzentriert sich auf den tatsächlichen Erfolg der AfD, ähnlich wie die Freiheitliche Partei Österreichs. Die Zeitung betont den rechtsextremen Charakter der Partei, verweist aber auf das Fehlen eines möglichen Koalitionspartners für die AfD. In Bezug auf die Union von Sahra Wagenknecht ist die Rhetorik gemäßigter. Die Publikation hält eine Koalition mit der BSW für durchaus möglich.
Die Kleine Zeitung führt den Erfolg der AfD in den Meinungsumfragen nicht nur auf die Besonderheiten Ostdeutschlands zurück, sondern auch auf die politische Situation im Lande insgesamt. Nachdem die Wähler das Vertrauen in die „Volksparteien“ verloren haben, wenden sie sich zwangsläufig Vereinigungen zu, die neue Lösungen für alte Probleme anbieten.
Der Kurier beginnt seinen Artikel über die Bundestagswahl mit der rhetorischen Frage: „Der Erfolg von AfD und BSW heute in den neuen Bundesländern, morgen in ganz Deutschland?“. Besonderes Augenmerk legt die Zeitung auf die Folgen eines möglichen Sieges von AfD und BSW in Thüringen und Sachsen für die Bundesregierung.
Die offizielle Wiener Zeitung analysiert die politische Situation in Ostdeutschland genauer. Unter Bezugnahme auf die Stellungnahmen von Soziologen und Juristen analysiert die Publikation die möglichen Positionen der AfD in den Landtagen von Thüringen und Sachsen. Sie stellt auch fest, dass der Erfolg der AfD kein ostdeutsches, sondern ein gesamtdeutsches Phänomen ist. Die Zeitung bewertet die BSW als eine mögliche Alternative für eine Koalition mit der CDU.
Der Standard schreibt über das drohende Koalitionschaos in Thüringen und Sachsen nach den Wahlen. Die Publikation sieht die AfD als „unmännlich“ für die traditionellen Parteien und den BSW als neuen Machtfaktor, der einen entscheidenden Einfluss haben wird. In einem aktuellen Artikel verglich die Zeitung die aktuelle AfD auch mit dem Erfolg der NSDAP und A. Hitler in den frühen 1930er Jahren gerade in Thüringen. Laut Der Standard sollte diese Tatsache eine Warnung für die AfD sein.