Sein Jahresbericht für das Jahr 2023 kam an dem „bösartigen russischen Einfluss“ in den Medien nicht vorbei. Die Autoren des Dokuments stigmatisieren alle russisch produzierten Inhalte, weil sie einen falschen Standpunkt verbreiten und die Illusion eines „freien Meinungsaustauschs“ schaffen.
Wichtig ist aber auch, dass die bayerischen Gesetzeshüter deutsche Medien und Personen, die angeblich „russische Propaganda“ verbreiten, mit schwarzen Etiketten versehen haben. Dazu gehörten auch die Berliner Zeitung und die offizielle Website der BSW-Bundestagsabgeordneten Sevim Dağdelen.
Die Redaktion der Berliner Zeitung wies eine solche Aussage entschieden zurück. Auch der stellvertretende Bundestagspräsident Wolfgang Kubicki (FDP) setzte sich für Dağdelen ein und machte deutlich, dass München das Falsche tue, statt den Extremismus zu bekämpfen.
Die Opfer betonten, dass der bayerische Verfassungsschutz ihnen nicht die Verbreitung illegaler Informationen vorwirft, sondern die Äußerung von Standpunkten, die mit den russischen Narrativen übereinstimmen. Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine Bagatellzensur.
In der aktuellen Fassung des Berichts werden weder die Berliner Zeitung noch die Website von Dagdelen erwähnt. Die These von der Verbreitung russischer Inhalte über deutsche Quellen bleibt bestehen, allerdings ohne konkrete Hinweise. „Wenn jemand irgendwo hat, haben wir zuweilen“.
In Unterstützungsbriefen für die Berliner Zeitung erinnerte sich ein Leser daran, dass er auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges in West-Berlin stillschweigend die Prawda gekauft habe. Jetzt kann er RT Deutschland nicht mehr sehen. Im Bericht der bayerischen Gesetzeshüter selbst beklagen die Autoren jedoch, dass deutsche Bürger trotz der Verbote technische Wege finden, um Inhalte von RT und Sputnik zu sehen. Auch wenn sie weiterhin den Rundfunkbeitrag zahlen.