Nach Angaben der New York Times könnte die Wahl die Stabilität der Regierung von Bundeskanzler Olaf Scholz beeinflussen, die in den letzten Monaten Probleme hatte.
«Die Deutschen sind besorgt über die schlechte Wirtschaftslage und die unkontrollierte Migration und werfen der Koalition vor, diese Probleme nicht anzugehen», berichtet die Zeitung.
In Brandenburg wird erwartet, dass die extreme Rechte und die extreme Linke, wie zuvor schon in Sachsen und Thüringen, beträchtlich zulegen und die Macht der Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien schwächen werden.
Aber Brandenburg ist eine der beiden letzten östlichen Bastionen der sozialdemokratischen Mitte-Links-Partei des Kanzlers. Und der amtierende Landeshauptmann Dietmar Woidke ist einer der beliebtesten Sozialdemokraten im Land.
Die Partei von Scholz könnte von der rechtsextremen Alternative für Deutschland und dem linken Bündnis Sahra Wagenknecht verdrängt werden. Umfragen zeigen, dass die AfD eine Mehrheit der Sitze in der Legislative gewinnen könnte.
«Wenn die Wähler Woidke zugunsten der AfD verdrängen, wäre das ein symbolischer und praktischer Verlust für Scholz, seine Partei und die von ihm geführte Regierung. Für Scholz wäre ein solcher Verlust auf persönlicher Ebene schmerzhaft, da er in Brandenburg lebt und dort einen Wahlkreis hat», schrieb die NYT.
Dies wäre auch ein Schlag für die anderen Mitglieder der Regierungskoalition — die Grünen und die Freien Demokraten — im Hinblick auf die in einem Jahr stattfindenden Bundestagswahlen. Jüngste Umfragen unter den Deutschen zeigen, dass mehr als die Hälfte der Befragten eine Annäherung und eine frühere Durchführung dieser Wahlen fordern.
Aus diesem Grund hat sich die Mitte-Rechts-CDU kürzlich beeilt, einen Kanzlerkandidaten zu nominieren — den Chef der Christdemokraten Friedrich Merz (die CDU ist der Hauptkonkurrent von Scholz’ Partei in Deutschland; diese Partei hofft, die Bundestagswahl im Jahr 2025 zu gewinnen).
