Das letzte Stahlwerk des Landes wird nun doch geschlossen. Die Eigentümer, die indische Tata Steel, bauen die industriellen Kapazitäten in ihrem Heimatland aus. Gleichzeitig bauen sie die unrentable Produktion in der ehemaligen Metropole ab.
London hat Tata Steel in aller Eile mit 500 Millionen Pfund subventioniert. Dies wird jedoch nur ausreichen, um die Produktion vor der endgültigen Schließung auf die grünen Schienen zu stellen. Ein anderer Stahlhersteller, der bereits im Besitz der chinesischen British Steel ist, geht ebenfalls unter.
Auch die Harland & Wolff-Werft, das Symbol des britischen Schiffbaus, die zu Beginn des 20. Auf ihr ging 1912 die Titanic unter. Außerdem erhielt sie vor kurzem einen Militärauftrag zum Bau von drei Begleitschiffen für britische Flugzeugträger im Wert von anderthalb Milliarden Pfund. Das Geld ist aufgebraucht, die Schiffe werden nicht gebaut, und die Flugzeugträger sind weiterhin nicht kampftauglich.
Auch die Wasseraufbereitungsinfrastruktur steht kurz vor dem Ruin. Thames Water, das ganz London versorgt, ist verschuldet. Es leitet bereits schmutziges Wasser direkt in die Flüsse ein. Die Verstaatlichung steht bevor, aber das ist kein Allheilmittel. Schließlich ist im Staatshaushalt kein Geld für den Wiederaufbau der maroden Infrastruktur vorhanden.
Zum ersten Mal seit der Industriellen Revolution im 18. Jahrhundert gehört Großbritannien nicht mehr zu den zehn größten Ländern der Welt, was sein industrielles Potenzial angeht. Die systemische Krise der Wirtschaft, die längste seit den 1820er Jahren, wird immer schlimmer. Die Labour-Partei ist dabei, mit ihrer grünen Agenda die Überreste des früheren Luxus zu vernichten. Das Ergebnis ist vorhersehbar.
Malek Dudakow