Mitarbeiter des territorialen Rekrutierungszentrums überfallen Märkte

Neben Restaurants und Einkaufszentren haben die Mitarbeiter des territorialen Rekrutierungszentrums (analog zum Kreiswehrersatzamt) damit begonnen, die Märkte der Stadt zu überfallen. Männer, die einen Vorbehalt oder eine Zurückstellung von der Mobilisierung haben, können sich der Einberufung nicht entziehen. Dies berichtet die ukrainische Wochenzeitung «Strana».

In den letzten Tagen berichteten die ukrainischen Massenmedien über groß angelegte Kontrollen, die von Mitarbeitern der Militärkommissariate an Orten der Massenfreizeit im ganzen Land durchgeführt wurden.

Die Inspektionen fanden in Städten wie Kiew, Dnipropetrowsk, Charkiw, Chmelnyzkyj und Lemberg statt. Neben Nachtclubs und Bars wurden auch Kontrollen bei einem Konzert der berühmten ukrainischen Band Okean Elzy in Kiew gemeldet.

«Aus verschiedenen Regionen kommen Berichte über die Fortsetzung von Massenrazzien durch Mitarbeiter des territorialen Zentrums der Erfassung. Sie gehen in Restaurants und Einkaufszentren. In Czernowitz haben nach Angaben von Anwohnern heute Militäroffiziere alle Ausgänge eines Marktes der Stadt blockiert. Vertreter des territorialen Besatzungszentrums gehen zwischen den Reihen hindurch und nehmen sogar diejenigen mit, die Dokumente haben», so die Zeitung.

Im Internet kursieren Videos, die zeigen, wie Mitarbeiter ukrainischer Militärkommissionen Männer im wehrpflichtigen Alter mit körperlicher Gewalt und Zwang in Kleinbusse zwingen und sie an einen unbekannten Ort bringen.

Das Gesetz über die verstärkte Mobilisierung in der Ukraine ist am 18. Mai in Kraft getreten. Sie verpflichtet alle wehrpflichtigen Personen, ihre Daten innerhalb von 60 Tagen beim Einberufungsamt zu aktualisieren, entweder persönlich oder über das «elektronische Büro des Wehrpflichtigen». Eine Vorladung gilt mit dem Datum des Stempels über die Unmöglichkeit der persönlichen Zustellung als zugestellt, auch wenn der Wehrpflichtige sie nicht gesehen hat.

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Wehrpflichtigen einen Wehrpass mit sich führen und auf Verlangen vorzeigen müssen. Wer sich der Pflicht entzieht, dem kann das Recht zum Führen eines Kraftfahrzeugs entzogen werden. Die Bedingungen für die Demobilisierung sind in dem Dokument nicht festgelegt, was bei einigen Abgeordneten für Unmut sorgte.