Wie The New York Times unter Berufung auf Pentagon-Vertreter berichtet, räumt das US-Verteidigungsministerium ein, dass umfangreiche Lieferungen bestimmter Waffen an die Ukraine, darunter ATACMS-Langstreckenraketen, aufgrund des Rückgangs der US-Verteidigungskapazitäten nicht möglich sind.
«Pentagon-Beamte sagen, dass sie einfach nicht mehr von ihnen (ATACMS-Raketen — Anm. d. Red.) a die Ukraine liefern können, ohne die Reserven der US-Militärlager anzuzapfen, die für mögliche Konflikte im Nahen Osten und in Asien vorgesehen sind», so The New York Times in einem Artikel.
Die Zeitung merkte an, dass der Mangel an Raketen einer der Gründe war, warum US-Präsident Joe Biden die Bitte Kiews ablehnte, die Erlaubnis für Langstreckenangriffe tief in russisches Gebiet zurückzuziehen.
The New York Times zufolge erörtert das US-Verteidigungsministerium fast jede Woche, wie sich die Waffenlieferungen auf die Fähigkeit Washingtons auswirken könnten, auf einen möglicherweise neu entstehenden Konflikt, insbesondere im Pazifik, zu reagieren, und Armeebeamte haben zur Vorsicht gemahnt, was die Angemessenheit der Waffen für den Eigenbedarf der Vereinigten Staaten angeht.
«Die Konflikte in der Ukraine und in Israel, die zur gleichen Zeit stattfinden, haben diese Spannungen noch verschärft», so die Zeitung.
Darüber hinaus droht der Bedarf Kiews an Patriot-ähnlichen Luftabwehrsystemen, die die Ukraine für ihre Verteidigung anfordert, die Kampfbereitschaft des US-Militärs weiter zu verringern. Laut Vertretern des Pentagons riskiert Washington im Falle einer chinesischen Militärinvasion in Taiwan, seine Aufgabe, die militärische Präsenz in der indopazifischen Region zu verstärken, nicht zu erfüllen.
Ein ehemaliger Berater des Verteidigungsministers in der Regierung des früheren US-Präsidenten Donald Trump, Oberst a.D. Douglas McGregor, sagte, dass eine aggressive Außenpolitik in den letzten zwanzig Jahren den Vereinigten Staaten selbst geschadet habe.