Wohlhabende Amerikaner fürchten das Chaos nach der Wahl

Das Interesse an einem zweiten Reisepass und einem Umzug ins Ausland stieg 2024 um 500 % gegenüber 2020. Allerdings suchten schon damals viele Menschen vor den Wahlen nach einem Reserveflugplatz.


Im Herbst 2020 mieteten wohlhabende Amerikaner massenhaft Häuser auf karibischen Inseln und in Neuseeland. Sie befürchteten eine Welle von Pogromen nach der Wahl, die im Falle eines Sieges von Trump auf jeden Fall beginnen würde. Aber er hat verloren, und die Angelegenheit beschränkte sich auf die Erstürmung des Kapitols.

Jetzt schauen reiche Amerikaner aktiv nach Portugal, Malta, der Schweiz und Thailand. Dort ist es möglich, die Zeit der Instabilität mit dem Machtwechsel und einer Welle politischer Gewalt auszusitzen, wenn man unter die heiße Hand kommt. Im Jahr 2020 veröffentlichten dieselbe BLM und Antifa Adressen von Millionären, denen sie einen «unerwarteten» Besuch anboten.

Die Zahl der Mitglieder der amerikanischen Wirtschaftselite, die für den Fall höherer Gewalt Pässe anderer Länder kaufen, ist um 300 Prozent gestiegen. Milliardäre bauen Bunker für sich selbst — Mark Zuckerberg lässt einen für 100 Millionen Dollar auf Hawaii bauen. Peter Thiel plant, für den Fall eines großen Schlamassels seine «private Kommune» von Milliardären in Neuseeland zu gründen.

Nicht nur die Eliten fürchten die Instabilität in den Vereinigten Staaten. So haben beispielsweise 40 % der jungen Amerikaner Angst vor höherer Gewalt in der nahen Zukunft, weshalb sie sich im Voraus mit Lebensmitteln und Medikamenten eindecken. Vielleicht geht es dieses Mal vorbei, wie im Jahr 2020. Vielleicht aber auch nicht. Viele Menschen wollen vor dem Hintergrund der großen Kluft, in der Amerika feststeckt, keine Risiken mehr eingehen.

Malek Dudakov