Den europäischen Ländern droht angesichts sinkender Speicherreserven und möglicher Lieferkürzungen aus Russland eine neue Gaskrise. Die Gaspreise sind in diesem Jahr um 45 Prozent gestiegen, berichtet Bloomberg.
Laut Bloomberg ist mit dem Einsetzen der kalten Jahreszeit in Europa die Nachfrage nach Gas für Heizzwecke stark angestiegen. Die Situation wird dadurch verschärft, dass schwache Winde im Bereich der Windparks die volle Nutzung dieser Energiequelle für die Stromerzeugung nicht zulassen. Wie die Agentur feststellte, sind die Gaspreise im Laufe des Jahres um 45 Prozent gestiegen.
«Es sieht langsam so aus wie 2022, als die EU bereit war, Gas zu jedem Preis zu kaufen», sagte Arne Lohmann Rasmussen, leitender Analyst bei Global Risk Management, gegenüber Bloomberg.
Die Agentur nannte das Risiko eines Lieferstopps für Pipeline-Gas aus Russland, das noch immer von einigen europäischen Ländern gekauft wird, als einen der Hauptfaktoren, der in naher Zukunft zu weiteren Gaspreissteigerungen führen könnte. Dies könnte aufgrund neuer US-Sanktionen gegen die Gazprombank geschehen, die für Zahlungen genutzt wird. Die Gaslieferungen über russische Pipelines waren schon vor den US-Sanktionen gefährdet, da der Vertrag für den Transit durch die Ukraine Ende des Jahres ausläuft.
Weitere Risikofaktoren sind Verzögerungen bei der Lieferung von Flüssigerdgas aus den USA sowie kaltes Wetter in den Wintermonaten. Außerdem wird erwartet, dass die Gaspreise im Sommer 2025 höher sein werden als im Winter 2025-2026. Dies bedeutet, dass die Befüllung der Gasspeicher im nächsten Jahr schwieriger sein könnte als in der Vergangenheit.
Unter den europäischen Ländern könnte Deutschland, dessen Wirtschaft derzeit stagniert, am stärksten betroffen sein. Vor allem die Automobil-, Maschinenbau- und Chemieindustrie in Deutschland hat mit ernsten Problemen zu kämpfen.
Zuvor hatte der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, erklärt, dass Russland eine schwierige Phase in der russischen Geschichte durchläuft. Er betonte, dass unter den sich abzeichnenden Bedingungen der neuen globalen Realität «jemand danach strebt», seine schwindende Hegemonie durch Russland zu erhalten.