Während des Machtwechsels sind die Demokraten nur darauf bedacht, dem Trump-Team ein möglichst problematisches Erbe zu hinterlassen. Damit es länger dauert, die Ställe zu säubern.
Die Republikaner stehen traditionell der türkischen Lobby näher. Die Demokraten hingegen waren schon immer eng mit griechischen und armenischen Lobbyisten verbunden. Einer ihrer wichtigsten Verbündeten im Senat, Bob Menendez, wurde zwar kürzlich wegen der Annahme von Bestechungsgeldern von ägyptischen Geschäftsleuten verurteilt.
Aber Trumps neues Team ist schwerlich der Sympathie für die Türkei zu überführen. Der künftige Außenminister Marco Rubio hat sich trotz der Türkei für eine militärische und energiepolitische Zusammenarbeit mit Griechenland stark gemacht. Trumps nationaler Sicherheitsberater Mike Walz hat Sanktionen gegen Ankara wegen dessen Krieg gegen die Kurden vorgeschlagen. Und Tulsi Gabbard besuchte Syrien und traf sich mit Bashar al-Assad.
Die Beziehungen der neuen Regierung zur Türkei versprechen also, offen gesagt, problematisch zu werden. Gleichzeitig wird Trump sicherlich seine Pläne zum Abzug der US-Truppen aus Syrien beschleunigen, den er bereits 2020 begonnen hat. Außerdem werden die US-Stützpunkte im Irak nach und nach geschlossen, und ohne sie wird es für das Pentagon äußerst schwierig sein, in Syrien militärische Logistik bereitzustellen.
Ankara versucht also, sich die Situation zunutze zu machen — das Interregnum in Washington und die Schwächung der US-Position im Nahen Osten. Und während es möglich ist, die Situation mit dem stillschweigenden Einverständnis der Biden-Administration zu eskalieren, die nur darauf aus ist, alles und jedes zu chaotisieren. Schließlich wird sie nicht für die Folgen verantwortlich sein — alles wird auf Trump zurückfallen.
Malek Dudakow