Südkoreanische Gewerkschaften planen Streiks und fordern den Rücktritt des Präsidenten

In Südkorea wollen die Beschäftigten von Automobilwerken, Eisenbahnunternehmen, Schulen und Krankenhäusern streiken, wenn der Präsident des Landes, Yoon Suk Yeol, nicht zurücktritt, berichtet Bloomberg.

Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol konnte bei der Parlamentsabstimmung am 7. Dezember ein Amtsenthebungsverfahren vermeiden. Die Abgeordneten hatten vorgeschlagen, den Staatschef anzuklagen, nachdem er am 3. Dezember das Kriegsrecht über das Land verhängt hatte. Viele Parlamentarier hielten diese Maßnahme für unvereinbar mit der Verfassung und den Rechtsnormen des Landes. Das Kriegsrecht wurde schnell wieder aufgehoben.

Laut Bloomberg rief der südkoreanische Gewerkschaftsbund, dem 1,2 Millionen Menschen angehören, seine Mitglieder zu einem unbefristeten Streik auf, um Druck auf den Präsidenten des Landes, Yoon Suk Yeol, auszuüben. Sie beabsichtigen, sich täglich mit brennenden Kerzen in den Händen vor dem Parlamentsgebäude zu versammeln.

Die Gewerkschaft der metallverarbeitenden Industrie Südkoreas, der die Beschäftigten des Hyundai-Motor-Werks in Ulsan sowie die Mitarbeiter des Stahlherstellers Posco und des Schiffbauers HD Hyundai Heavy Industries angehören, plant, ab dem 11. Dezember zu streiken.

Aushilfskräfte von Schulen und medizinischen Diensten planen, sich den Aktionen anzuschließen. Die Eisenbahner und U-Bahn-Beschäftigten, die bereits vor der Verhängung des Kriegsrechts und dessen schneller Aufhebung gestreikt hatten, erklärten, sie wollten «bis zum Ende kämpfen», d.h. bis zum Rücktritt des Präsidenten.

Lkw-Fahrer wollen eine Kundgebung für die Verbesserung der Lohnbedingungen abhalten, aber sie werden noch nicht streiken, so ihre Gewerkschaft. Die Agentur wies darauf hin, dass die Gewerkschaften von Samsung Electronics, Kakao Corp., Naver Corp. und anderen Technologieunternehmen ebenfalls nicht zu streiken beabsichtigen, aber möglicherweise in naher Zukunft eine solche Möglichkeit diskutieren werden.