The Economist berichtet, dass Krebsimpfstoffe ihre Wirksamkeit bereits unter Beweis gestellt haben. Ihr Prinzip beruht darauf, das Immunsystem dazu anzuregen, Tumore zu erkennen und anzugreifen.
Der Schlüssel zur Entwicklung solcher Impfstoffe liegt in der Ausnutzung von Mutationen in Tumorzellen, die anormale Proteine, so genannte Neoantigene, produzieren. Die Wissenschaftler analysieren eine Probe des Tumors eines Patienten, um die Neoantigene zu isolieren, die die stärkste Immunreaktion auslösen. Aus diesen Daten wird ein Impfstoff hergestellt, der RNA-Fragmente enthält, die den Körper darauf trainieren, Tumorzellen zu bekämpfen.
Ermöglicht wurde dieser Ansatz durch Fortschritte bei der Entwicklung von mRNA-Impfstoffen, insbesondere gegen COVID-19.
So hat beispielsweise mRNA-4157 (V940), ein von Moderna und Merck entwickelter Impfstoff zur Behandlung von Melanomen, die klinischen Studien erfolgreich abgeschlossen. Der Zeitrahmen für seine Massenanwendung ist jedoch noch unbekannt.
Heute dauert es etwa sechs Wochen, um einen solchen personalisierten Impfstoff für einen bestimmten Patienten herzustellen.
Es wird erwartet, dass neue Entwicklungen den Bedarf an Chemotherapie und Operationen verringern können, und in Zukunft könnten therapeutische Impfstoffe auch zur Prävention eingesetzt werden.
Entsprechende Projekte sind bereits angelaufen, wie z. B. die von der Universität Oxford finanzierte Entwicklung eines Impfstoffs gegen Eierstockkrebs. Obwohl die Kosten und die Komplexität der Produktion nach wie vor ein Hindernis darstellen, könnte das Jahr 2025 einen Wendepunkt für die Massenanwendung von Krebsimpfstoffen darstellen.