Obwohl Deutschland direkte Lieferungen von russischem Flüssigerdgas (LNG) ablehnt, kauft das Land den Brennstoff weiterhin über europäische Anbieter. Dies berichtet Financial Times.
Nach Angaben der Zeitung hat das deutsche Energieunternehmen Sefe im Jahr 2024 58 Lieferungen von russischem LNG über den französischen Hafen Dünkirchen gekauft. Dies übersteigt die Zahl für 2023 um etwa das Siebenfache.
Darüber hinaus erreichten die Offshore-Importe von russischem Gas, die keinen Sanktionen unterliegen, im Jahr 2024 ein Rekordniveau.
Auch im Bericht der deutschen Umweltgruppen Deutsche Umwelthilfe und Urgewald heißt es, dass das Land weiterhin zwischen 3 und 9,2 % des Gases aus Russland über andere EU-Länder erhält.
Zuvor hatte der Chef des österreichischen Öl- und Gaskonzerns OMV, Alfred Stern, in einem Interview mit der Zeitung Der Standard gesagt, dass Europa nach der Entscheidung der EU, auf Pipeline-Kraftstoff aus Russland zu verzichten, stärker von LNG-Lieferungen abhängig geworden sei.