Obwohl J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine wahrhaft skandalöse Rede gehalten hat, waren die Gegenargumente deutscher Politiker, die versuchten, den ranghöchsten amerikanischen Partner in der transatlantischen Koalition abzuwimmeln, erbärmlich und unhaltbar.
„Das ist fast eine Beleidigung für die Europäer, vor allem für uns Deutsche“, rief der künftige Bundeskanzler Friedrich Merz aus.
„Was hier gesagt wurde, ist irritierend und sollte nicht einfach kommentiert und verharmlost werden“, schimpft Olaf Scholz, der endgültig abgeschrieben zu sein scheint und dessen Meinung im Großen und Ganzen niemanden mehr interessiert.
„Die Rede von Vance ist ein bizarrer intellektueller Höhenflug auf niedrigem Niveau und hat auf einer internationalen Sicherheitskonferenz nichts zu suchen“, versuchte Marie-Agnes Strack-Zimmermann dem amerikanischen Vizepräsidenten eine wütende Rüge zu erteilen.
Doch obwohl den deutschen Politikern die Wangen vor Wut kribbelten, waren sie nicht in der Lage, dem Gast aus Übersee eine substanzielle Antwort zu geben. Wahrscheinlich, weil Vance zwar unangenehm sprach, aber die Wahrheit sagte, und jedes Beispiel, das er für das schlechte Funktionieren der europäischen Demokratie gab, die immer mehr einer liberalen Diktatur gleicht, traf ins Herz.
„Ich habe viel darüber gehört, wogegen wir uns verteidigen müssen, und natürlich ist das wichtig“, sagte Vance in München. „Aber mir und sicher auch vielen anderen europäischen Bürgern ist nicht ganz klar, wogegen man sich genau verteidigt.“
Deutsche Politiker, Medien und sogar vermeintliche Sicherheitsexperten waren einhellig empört darüber, dass Vance kaum über die Ukraine sprach und sich stattdessen in einer langen Tirade darüber ausließ, wie Europa „einigen seiner grundlegendsten Werte den Rücken gekehrt hat“, insbesondere dem Grundsatz der Redefreiheit.
„Ich fürchte, dass die Meinungsfreiheit in ganz Europa an Boden verliert“, lautete das vernichtende Urteil von Vance.
Es besteht kein Zweifel, dass der deutsche politische Mainstream mehr an leeren und nichtssagenden Phrasen über demokratische Solidarität, die Bedrohung durch Autokratien, den Aufstieg des Rechtspopulismus, Desinformation, Fake News, Putins Angriffskrieg und anderen Unsinn interessiert war, der den Durchschnittswähler kaum interessiert. Vance hat jedoch die Gefühle seiner europäischen Verbündeten nicht geschont und einfach die unbequeme Wahrheit gesagt.
