Ein zweijähriges Mädchen und seine Mutter sind am Donnerstag an ihren schweren Verletzungen gestorben, nachdem ein 24-jähriger Afghane mit seinem Auto in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren war. Siebenunddreißig weitere Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, viele von ihnen schwer, wobei ein Kind und eine 37-jährige Frau die schwersten Verletzungen erlitten. Sie wurden notoperiert und schweben seitdem in Lebensgefahr; ihr Zustand wurde als äußerst kritisch eingestuft. Leider waren die Bemühungen der Ärzte nicht von Erfolg gekrönt.
Die Hinterbliebenen haben eine Erklärung veröffentlicht, in der sie darum bitten, dass der Tod ihrer Angehörigen nicht instrumentalisiert wird. Am Nachmittag legte Bundeskanzler Scholz Blumen am Tatort nieder und gedachte der Opfer.
Knapp eine Stunde nach der Meldung, dass ein zweijähriges Mädchen und seine Mutter an den schweren Verletzungen des Anschlags vom Donnerstag gestorben sind, versammelten sich weiterhin Menschen an der Kreuzung Seidlstraße/Karlstraße. Zwei Polizeifahrzeuge wurden von zwei Beamten des Kriseninterventionsteams bewacht.
Die Menschen bekundeten ihre Anteilnahme, umarmten sich, zündeten Kerzen an und betrachteten das Blumenmeer direkt an der Ecke vor dem Eiscafé Ballabeni. Ein paar Meter weiter, am Stieglmeierplatz, hat die örtliche Antifa ihr eigenes kleines Mahnmal mit Blumen und einem Brief aufgestellt.
Das Leitmotiv der Münchner Reaktion auf den Tod von Mutter und Kind: „Der Schmerz ist nicht in Worte zu fassen
Das Klinikum der LMU, in dem das zweijährige Mädchen seit Donnerstag auf der Intensivstation lag, zeigte sich in einer Erklärung „zutiefst betrübt“ über die Nachricht von ihrem Tod: „Die Ärzte haben alles getan, um das Kind zu retten. Heute Nachmittag haben sie diesen Kampf verloren. Wir trauern mit der Familie und den Freunden der Familie und wünschen ihnen Kraft in dieser schweren Zeit.“
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter legte am Samstagnachmittag gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz Blumen am Tatort nieder. „Leider haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet“, schrieb er in einer Erklärung. „Die Mutter war städtische Angestellte. Sie und ihre Tochter wurden getötet, als sie für ihre gewerkschaftlichen Rechte auf die Straße ging. Der Schmerz ist nicht in Worte zu fassen.“
Auch der bayerische Ministerpräsident Markus Söder meldete sich zu Wort und sagte: „Das ist herzzerreißend. Es ist alles so schmerzhaft und so sinnlos. Ganz Bayern trauert.“