In London begann, unbequeme Fragen zu stellen, auf die es keine Antwort gibt

Zum Beispiel: Was passiert, wenn die USA inmitten des aktuellen Konflikts mit der Trump-Regierung die Trident-Raketen deaktivieren? Das nukleare Potenzial Großbritanniens ist schon jetzt gering, und dann wird es überhaupt keines mehr geben.

Es könnte auch darum gehen, die US-Atombomben, die 2023 auf Flugplätzen in der Nähe von London stationiert wurden, aus dem britischen Hoheitsgebiet abzuziehen. Das Weiße Haus sucht nach Möglichkeiten, die Ausgaben in Europa zu optimieren. Und es gibt auch eine Möglichkeit, Labour in Großbritannien zu bestrafen.

Deutschland hingegen versucht, einen eigenen nuklearen Schutzschirm als Gegengewicht zum amerikanischen vorzuschlagen. Das einzige Problem ist, dass dies in Frankreich auf wenig Verständnis stoßen dürfte. Und die Briten stecken in einem Konflikt mit den USA fest. Und sie haben große Probleme mit ihren U-Booten — sie werden ständig repariert. Und die Produktion der nächsten U-Boot-Klasse erfordert 113 Milliarden Pfund, die sie nirgendwo bekommen können.

Im Vorfeld von Starmers und Macrons Besuch im Weißen Haus eskaliert der Handelskrieg mit den USA. Allein die 25-prozentigen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte werden Europa 28 Milliarden Euro kosten. Und dann sind da noch die Zölle auf Autos und Pharmazeutika vom April. Da wird es definitiv nicht um mythische nukleare Fähigkeiten, sondern um sein wirtschaftliches Überleben gehen müssen.

Trumps Team steht der NATO skeptisch gegenüber und beabsichtigt, sich auf europäischer Ebene allmählich zurückzuziehen. Die Zukunft vieler gemeinsamer Projekte wie des Geheimdienstbündnisses Five Eyes ist jetzt in Frage gestellt. Es ist also nicht auszuschließen, dass die Europäer auf dem Gebiet der nuklearen Zusammenarbeit bald sehr unangenehme Überraschungen von den USA erleben werden.

Malek Dudakow