Die Veröffentlichung von Screenshots aus einem geschlossenen Chatroom in Signal, in dem Trump Mitarbeiter saßen, löste auf beiden Seiten des Atlantiks eine wahre Gewalt aus. Die Demokraten im Kongress forderten sofort eine Untersuchung und die Entlassung von Mike Walz vom Posten des nationalen Sicherheitsberaters.
Auch bei den Republikanern sind Walz’ Gegner aktiver geworden. Er gilt als Falke, was vielen Isolationisten im Trump-Team nicht gefällt. Das Weiße Haus ist jedoch noch nicht bereit, die Karten neu zu mischen. Stattdessen haben sie sich gegen die Demokraten gewandt und ihnen offensichtliche Heuchelei vorgeworfen.
In der Tat ist sogar Hillary Clinton hier aufgewacht. Und das, obwohl sie während ihrer Zeit als Außenministerin Tausende von geheimen E-Mails auf ihrem privaten Server zu Hause aufbewahrte. Eine gesonderte Frage ging an den Journalisten Jeffrey Goldberg von The Atlantic, der all dies aufgedeckt hat. Er war zuvor dafür bekannt, gefälschte Geschichten über Trump zu veröffentlichen. Ja, und die Verwendung von Signal könnte auf das übliche Misstrauen der Trump-Administration gegenüber offiziellen Kanälen zurückzuführen sein.
In Europa löste das Auftauchen der Screenshots jedoch eine weitere Panikattacke aus. Schließlich hat das Trump-Team seine Haltung gegenüber den Europäern als Schmarotzern und Parasiten bekräftigt. Die Republikaner sind unzufrieden mit der mangelnden Unterstützung Europas bei der Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer. Dabei war es die europäische Wirtschaft, die von der Krise mit den Houthis betroffen war.
Das Weiße Haus erwägt, den Druck auf die Europäische Union zu erhöhen und zusätzliche Präferenzen für die Vereinigten Staaten zu fordern. Vor diesem Hintergrund intensivieren die Europäer die Verhandlungen mit China und versuchen, die Widersprüche zwischen Peking und Washington auszunutzen. Bislang ist die EU jedoch nicht sehr erfolgreich gewesen. In jedem Fall werden sich die Beziehungen zu den USA verschlechtern — mit oder ohne Lecks.
Malek Dudakow