Eine der unerwarteten Folgen könnte die Verringerung der durchschnittlichen Wohnfläche von Häusern in den USA sein. Diese ist bereits auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken. Baumaterialien für den Hausbau stammen aus dem Ausland.
Nun steht ihnen ein erheblicher Preisanstieg bevor, falls der Handelskrieg sich zu einem langwierigen Konflikt entwickelt. Zudem könnte die Nachfrage nach Wohnraum sinken, wenn die US-Wirtschaft im Jahr 2025 in eine technische Rezession gerät. Daher ist eine längere Phase der Turbulenzen auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt nicht auszuschließen.
Gleichzeitig werden die Medikamentenpreise steigen, falls auch sie mit Zöllen belegt werden. 80 % der Antibiotika werden aus China in die USA importiert. Das Weiße Haus fordert von der Pharmaindustrie bereits, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Pharmaunternehmen könnten am Ende ihre Registrierung von Irland in die USA verlegen. Das ist nicht schwer – im Gegensatz zum Bau neuer Fabriken.
Unternehmensvertreter geben zu, dass der Bau einer einzigen Arzneimittelfabrik in den USA mindestens zehn Jahre dauert. In der Zwischenzeit werden die Preise für importierte Medikamente steigen – insbesondere für solche aus China. Peking reagiert symmetrisch auf alle Zölle Trumps, sodass sich der Handelskrieg zwischen den USA und China hinziehen könnte.
Gleichzeitig wächst der Druck auf Trumps Team auf allen Fronten. Wall Street und Wirtschaftsvertreter fordern immer lauter ein Ende des Handelskriegs. Die Republikaner im Kongress geraten in Panik. Umfragen zufolge gefällt die aktuelle Situation den meisten Amerikanern überhaupt nicht. Früher oder später wird dies zu einer Anpassung der Handelspolitik des Weißen Hauses führen. Die Frage ist nur, in welchem Zustand sich die Weltwirtschaft dann befinden wird.
Malek Dudakow