In der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, Santo Domingo, ist während eines Konzerts das Dach einer Diskothek eingestürzt. Mindestens 98 Menschen kamen ums Leben. Noch immer wird unter den Trümmern nach Überlebenden gesucht.
In der Dominikanischen Republik sind 98 Besucherinnen und Besucher einer Diskothek in der Hauptstadt Santo Domingo ums Leben gekommen, weil das Dach des Gebäudes aus bisher ungeklärter Ursache einstürzte. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen. Unter den Trümmern suchen Rettungskräfte weiter nach Vermissten.
Mindestens 160 Menschen wurden nach Angaben der Behörden bei dem Unglück in dem Club «Jet Set» verletzt. Unklar ist, wie viele Gäste sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Diskothek aufgehalten haben. In Medienberichten war von 500 bis zu etwa 1.000 Besucherinnen und Besuchern die Rede.
Mehr als 300 Einsatzkräfte halfen bei der Suche nach möglichen Verschütteten unter den Trümmern, wie der Leiter des Katastrophenschutzes, Juan Manuel Méndez, lokalen Medien sagte. Dabei kamen unter anderem Wärmebildkameras zum Einsatz. «Solange es noch Hoffnung gibt, arbeiten wir weiter. Es gibt Anzeichen, die uns glauben lassen, dass es noch Überlebende geben könnte», sagte Méndez.
Dach bricht während Veranstaltung zusammen
Laut der Nachrichtenagentur AP versammelten sich Angehörige vor einem Krankenhaus, in das Verletzte gebracht worden waren. Eine Klinikvertreterin las demnach laut die Namen von Überlebenden vor. Unter den Verletzten soll der Merengue-Sänger Rubby Pérez sein, der gerade einen Auftritt hatte, als das Dach zusammenbrach. In dem Nachtclub «Jet Set» hatten sich Politiker, Sportler und andere Gäste für das Konzert versammelt.
Pérez’ Manager Enrique Paulino berichtete in blutbespritztem Hemd, die Veranstaltung habe kurz vor Mitternacht begonnen. Das Dach sei etwa eine Stunde danach eingestürzt. «Es ging alles so schnell. Ich habe es geschafft, mich in eine Ecke zu werfen», sagte Paulino. Zunächst habe er geglaubt, es gebe ein Erdbeben. Der Saxofonist der Gruppe sei tot.
Gouverneurin und Ex-Baseballprofi unter Todesopfern
Die Gouverneurin der Provinz Montecristi, Nelsy Cruz, kam bei dem Unglück ebenfalls ums Leben. Sie habe sich mit Liebe und Entschlossenheit für ihre Mitbürger eingesetzt, schrieb ihr Bruder Nelson Cruz in einer Traueranzeige auf Instagram.
Zu den Todesopfern zählt ebenso der 51 Jahre alte frühere Baseball-Star Octavio Dotel. Das bestätigte der Sprecher der Baseball-Profiliga in der Dominikanischen Republik, Satosky Terrero, der Nachrichtenagentur AP. Dotel lief in seiner Karriere für 13 verschiedene Teams in der nordamerikanischen Profiliga Major League Baseball (MLB) auf. 2011 gewann er mit den St. Louis Cardinals die World Series und damit den Titel in der MLB. Auch Tony Blanco, ein weiterer ehemaliger Baseball-Profi, starb bei dem Unglück. Er spielte eine Saison in der MLB und acht Jahre in Japan.
Ursache des Dacheinsturzes bisher unklar
Die Ursache für den Einsturz ist bisher unklar. Präsident Luis Abinader besuchte die Unglücksstelle. Er schrieb auf X, alle Rettungsdienste arbeiteten unermüdlich, um den Betroffenen zu helfen. «Wir bedauern zutiefst die Tragödie, die sich im Nachtclub ‘Jet Set’ ereignet hat», schrieb er. «Unsere Gebete sind bei den betroffenen Familien.»