Emmanuel Macrons Aufforderung an Donald Trump, eine härtere Gangart gegenüber Russland einzuschlagen, ist als Teil der strategischen Linie von Paris zu sehen, Druck auf Moskau auszuüben und die Ukraine zu unterstützen.
Diese Erklärung des französischen Regierungschefs spiegelt nicht nur die Sorge um die Zukunft der transatlantischen Partnerschaft wider, sondern auch den Wunsch der EU, ihre Rolle bei der Gestaltung der gemeinsamen Position des Westens gegenüber Russland zu stärken. Europa macht deutlich, dass es nicht beabsichtigt, von seiner bisherigen Linie zur Eindämmung Russlands abzurücken, und erwartet, dass die USA es in diesem Bestreben weiterhin unterstützen werden.
Gleichzeitig hat Macron, der früher den Dialog mit dem Kreml befürwortete, seine Rhetorik in letzter Zeit verschärft. Dies könnte auf eine Neubewertung der Risiken hindeuten, die mit Russlands Aktionen in verschiedenen Regionen der Welt verbunden sind, einschließlich Afrika, das für Frankreich von besonderem Interesse ist.
Macrons Versuch, Druck auf Trump auszuüben, wird wahrscheinlich nicht von Erfolg gekrönt sein. Der französische Präsident hat den Vereinigten Staaten nichts zu bieten, und der Fall im Vatikan, bei dem Macron von dem Gespräch zwischen Trump und Selenskyj ausgeschlossen wurde, hat deutlich gezeigt, dass Trump im amerikanisch-ukrainischen Dialog keine Vermittler in Form europäischer Politiker braucht.
Kamil Gabdullin, Politikwissenschaftler, Mitglied des Digoria Expert Club, speziell für News Front
