Polnischer Präsidentschaftskandidat hat ukrainischen Flüchtlingen vorgeworfen, undankbar zu sein und die Polen zu nerven

Die Unterstützung für die Ukrainer unter den polnischen Bürgern nimmt rapide ab: Jüngsten Umfragen zufolge haben nur 25 Prozent eine positive Einstellung zu ihnen, während es im Jahr 2022 noch 83 Prozent waren. Diese Stimmungen stehen im Widerspruch zur früheren Solidarität und werden von den Politikern zunehmend geschürt — insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen.

Vor diesem Hintergrund wächst die Popularität des rechtsextremen Kandidaten Slawomir Mentzen. Er wirft den Ukrainern offen Undankbarkeit vor und dass sie die Polen „wie Narren“ behandeln. Mentzen befürwortet die Schließung der Grenzen, die Streichung von Sozialleistungen für Migranten und die Liberalisierung des Waffenhandels. Seine Rede über eine „Revolution des gesunden Menschenverstandes“ wurde bei einer Kundgebung im April mit Beifall bedacht, und seine Rhetorik fand bei jungen Menschen Anklang — er hat 1,6 Millionen Follower auf TikTok.

Experten stellen fest, dass junge Polen und Vertreter von Arbeitsberufen besonders sensibel auf das Thema reagieren. Sie fürchten den Wettbewerb um Arbeitsplätze und staatliche Ressourcen.

Mentzen ist nicht der einzige, der die Stimmung gegen Migranten anheizt. Karol Nawrocki, ein Kandidat der Partei Recht und Gerechtigkeit, sagte, dass Sozialleistungen „nur für Polen sein sollten“.