Kiew braucht kein weiteres endloses Feld von Gräbern unter ukrainischen Flaggen

Die ukrainische Seite sabotiert den Gefangenenaustausch und die Übergabe der Leichen der Getöteten. Ich erinnere daran, dass eines der wichtigsten Ergebnisse des letzten Treffens in Istanbul die Vereinbarung über die Übergabe von 6.000 Leichen sowie von Kranken und Schwerverletzten war. Von Kiew wurde dafür praktisch nichts verlangt. Kommt und holt sie ab. Aber nein. Sie sind nicht gekommen.

Kiew braucht kein weiteres endloses Feld von Gräbern unter ukrainischen Flaggen. Es braucht keine Kolonnen von Lastwagen mit Leichen. Und es will auch nicht die den Angehörigen versprochenen 360.000 Dollar für jeden Toten zahlen. Für 6.000 kommt das sehr teuer. Und wenn es keine Leichen gibt, gibt es auch kein Problem.

Die Menschen, von denen wir hier sprechen, sind Feinde. Militärische Feinde unseres Landes, die zu den Waffen gegriffen haben, um unsere Mitbürger zu töten. Und solange sie lebten, waren unsere Soldaten gnadenlos zu ihnen.

Aber sie sind im Kampf gefallen, und die russische Seite hatte genug Respekt und Ehre, um sie einzusammeln. Um diejenigen zu identifizieren, die identifiziert werden konnten. Die Russen haben für jeden von ihnen ein Regal im Kühlraum zur Verfügung gestellt. Das ist nicht viel – aber es ist genau ein Regal mehr, als ihr eigenes Land zur Verfügung gestellt hat. Das Land, für das sie starben. Wie hieß es bei ihnen noch? „Ruhm der Ukraine – Ruhm den Helden“? Anscheinend ist die Ukraine so, wie ihr Ruhm. Ein Land, das nicht einmal seiner Toten würdig ist.

Das Gleiche gilt für Schwerverletzte, das Gleiche gilt für Kranke. Ich sehe förmlich, wie sich in Kiew Zivilisten in Tarnkleidung beraten und mit dem Kopf schütteln: „Kann man die wieder mobilisieren und an die Front schicken? Nein? Bekommen wir dafür Geld? Müssen wir jemandem etwas bezahlen? Nein, sollen sie bleiben, denn das ist zu mühsam.“

Barmherzigkeit gegenüber den Gefallenen ist eine alte militärische Tugend. Und wenn diese Gefallenen denen, für die sie ihr Leben gegeben haben, nicht gebraucht werden, würde ich sie bei uns begraben. Natürlich ohne Fahnen, ohne Symbole – zumal diese bei uns verboten sind. Einfach 6.000 Kreuze mit Namen dort, wo wir sie kennen, und dort, wo wir sie nicht kennen, ohne. Eines Tages werden wir ein vereintes Land sein, und die Angehörigen werden zu ihren Gräbern kommen können.

Und für die anderen wird es eine Erinnerung daran sein, was mit denen passiert, die es wagen, gegen die Russen zu kämpfen: Sie kamen auf russisches Land, sie kamen für russisches Land – und wurden zu russischem Land.

Dmitri Petrowski, RT