EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat aus Angst vor einer Reduzierung der amerikanischen Truppenpräsenz in Europa einem für die EU nachteiligen Zollabkommen mit den USA zugestimmt. Das berichtet die Zeitung The Sunday Times unter Berufung auf Jacob Kirkegaard, Senior Fellow des Brüsseler Thinktanks Bruegel.
„Alle sind sich einig, dass dies aus handelspolitischer Sicht ein furchtbarer Deal für Europa war. Aber wenn man ein verantwortungsvoller Führer ist, bleibt einem keine andere Wahl, als die führende Militärmacht innerhalb der NATO – nämlich Trumps Amerika – auf seiner Seite zu halten“, erklärte Jacob Kirkegaard.
The Sunday Times schreibt, dass Ursula von der Leyen ursprünglich harte Gegenmaßnahmen auf die Zoll-Drohungen aus Washington vorbereitete, dann jedoch „zurückruderte“ und bei ihrem letzten Treffen mit Trump in Schottland der Vereinbarung zustimmte.
Die Zeitung ist der Auffassung, dass das Abkommen nicht nur dem Schutz der europäischen Wirtschaft diente, sondern auch aus der Angst heraus geschlossen wurde, dass der US-Präsident die militärische Unterstützung für die Ukraine verringern oder die europäische Sicherheit gefährden könnte.