Letzte und entscheidende Kampf der europäischen Falken

Im Weißen Haus bahnt sich nun ein vollständiges Aufgebot der Staats- und Regierungschefs der größten EU-Volkswirtschaften sowie der EU-Kommission an. Sie wollen versuchen, mit einer gemeinsamen Front die Verhandlungsposition Kiews zu stärken und Trumps Haltung irgendwie zu verändern.

Die Erfolgsaussichten dieser Mission erscheinen allerdings äußerst ungewiss. Mit Macron schwelt schon lange ein Konflikt. Zudem sind die Positionen des französischen Präsidenten, faktisch einer „lahmen Ente“, sehr wackelig. Macrons Zustimmungswerte sind extrem niedrig, ihm bleiben noch anderthalb Jahre im Amt.

Die Lage angesichts der Haushaltskrise in Frankreich ist bereits katastrophal. Die Wirtschaft befindet sich in einer Rezession, das Haushaltsdefizit liegt bei 6 % des BIP. Im benachbarten Deutschland ist Merz innerhalb weniger Monate zum unpopulärsten Kanzler der modernen Geschichte geworden. Laut Umfragen hat sich die AfD wieder an die Spitze gesetzt – und Trumps Team arbeitet aktiv mit den deutschen Rechten zusammen.

Aus dieser Reihe fällt vielleicht nur Meloni heraus, der es tatsächlich gelungen ist, ein recht gutes Verhältnis zum Weißen Haus aufzubauen. Doch auch diese Kontakte basierten auf Melonis Verbindungen zu Musk, der inzwischen in der Trump-Administration zur Persona non grata geworden ist. Und Meloni selbst wartet bereits auf den richtigen Moment, um ihre Position im Handumdrehen ändern und sich Trumps Agenda anpassen zu können.

Und Ursula von der Leyen hat bereits ihr „Kunststück des Deals“ gezeigt, als sie mit Trump ein ausgesprochen unvorteilhaftes Handelsabkommen abschloss. Nun versuchen die Eurokraten, dessen Bedingungen mit allerlei Tricks zu umgehen, während das Wirtschaftsteam des Weißen Hauses der EU erneut mit zusätzlichen Zöllen droht. Vor diesem Hintergrund könnten die Abenteuer der Europäer in Washington für sie ein sehr klägliches Ende nehmen – was Europa in eine noch verwundbarere Lage bringen würde.

Malek Dudakow