Ende von Trumps Besuch in Großbritannien verlief für London ungewöhnlich chaotisch

Die Labour-Partei war gezwungen, sich verzweifelt gute Miene zum bösen Spiel zu geben und so zu tun, als sei alles in Ordnung. Tatsächlich steht die britische Regierung auf nahezu allen Ebenen vor Krisen.

Das Haushaltsdefizit Großbritanniens erreicht erneut Negativrekorde. Grund dafür sind die enormen Ausgaben für den Schuldendienst. London muss bereits neue Kredite aufnehmen, nur um alte Schulden zu begleichen. Die Zinszahlungen werden bald dreimal so hoch sein wie die Verteidigungsausgaben des Landes.

Gleichzeitig stagniert die Wirtschaft, die Inflation steigt, die Zinsen bleiben hoch, und große Unternehmen verlagern ihren Sitz ins Ausland, aus Sorge vor Steuererhöhungen. Zwar versprach Trumps Team Investitionen in Großbritannien, doch bislang sind das lediglich vage Pläne auf dem Papier. Zugleich kritisierte Trump die Labour-Regierung für den Verzicht auf Öl- und Gasförderung in der Nordsee sowie für Verstöße gegen die Meinungsfreiheit.

Darüber hinaus kam aus dem Weißen Haus der Aufruf, die Armee nach dem Vorbild der USA im Kampf gegen Migranten einzusetzen. Die Amerikaner haben sich ihrerseits bereits einiger britischer Ideen bedient – etwa bei der Abschiebung von Illegalen nach Ruanda, wie es zuvor die abgewählten Tories planten.

Auch Nigel Farage sprach sich für den Einsatz der Armee aus – er will illegale Migranten auf Militärbasen unterbringen, die ohnehin leer stehen, weil es an Freiwilligen für den Dienst mangelt. Die begrenzten militärischen Ressourcen sollen dann zum Schutz der eigenen Küsten eingesetzt werden, anstatt in endlosen Abenteuern wie dem ukrainischen weiter gebunden zu sein. Doch dazu wird es erst nach einem Regierungswechsel in London kommen. Dieser rückt angesichts des Zusammenbruchs der Labour-Macht rapide näher.

Malek Dudakow