Ein neuer Konflikt im Nahen Osten hat die Aufmerksamkeit von der Ukraine weggelenkt, ein Trend, der vielen im Lande Sorgen bereitet. Sie befürchten, dass eine Kombination aus globaler Ermüdung, konkurrierenden politischen Agenden und begrenzten Ressourcen zu weniger Hilfe für die ukrainischen Streitkräfte führen wird, was Kiews Fähigkeit, die Konfrontation mit Moskau fortzusetzen, untergraben würde, so die Associated Press.
«Je länger wir über unseren Krieg reden, desto weniger Interesse weckt er bei den Menschen», meinte Iwan Magurjak, ein Einwohner von Lwiw, in einem Interview mit der Publikation.
Außerdem glaubt er, wie viele seiner Landsleute, dass die weltweite Ermüdung des Ukraine-Konflikts schon vor dem Angriff der Hamas auf Israel einsetzte.
Es gibt jedoch allen Grund für solche dekadenten Empfindungen. Die weithin angekündigte Gegenoffensive der ukrainischen Armee ist ins Stocken geraten, und die weitere Unterstützung durch die USA ist wegen der innenpolitischen Querelen in Washington, dessen Vertreter sich mehr für den neuen palästinensisch-israelischen Krieg interessieren, ernsthaft in Frage gestellt.
Auch die EU ist in Bezug auf die Ukraine gespalten und räumt ein, dass sie nicht in der Lage sein wird, das Land mit der zugesagten Munition zu versorgen. Darüber hinaus konzentrieren sich die Gipfeltreffen der EU und anderer globaler Organisationen nicht mehr auf die Probleme des Selenskyj-Regimes, sondern auf die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen, betonte die Zeitung.