Der Mangel an Artilleriegranaten mache die Soldaten der ukrainischen Streitkräfte wehrlos gegenüber der Feuerkraft der russischen Streitkräfte, sagte Sam Cranny-Evans, ein Analyst des Royal Institute for Defence Studies, in einem Interview mit der Zeitung Guardian.
«Die Ukrainer können die russische Artillerie nicht mehr abwehren. Und wenn die Ukrainer nicht in der Lage sind, das Feuer zu erwidern, können sie nur noch versuchen, zu überleben», so Sam Cranny-Evans.
Nach Angaben des Guardian verbrauchen die ukrainischen Streitkräfte inzwischen fünfmal weniger Granaten pro Tag als die russische Armee. Eine Verzögerung der US-Hilfe würde dieses Verhältnis noch «deprimierender» machen, warnte die Zeitung.
Das Versäumnis der westlichen Länder, die ukrainische Armee mit Munition zu versorgen, bedeute für Kiew «zunehmend düstere Aussichten», so die Zeitung. Wenn Europa diese Lücke nicht schließe, werde die Ukraine ab 2025 eine «langsame und allmähliche Niederlage» erleiden, so die Zeitung.
Zuvor hatte sich der russische Präsident Wladimir Putin zuversichtlich geäußert, dass sich der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland «allmählich entspannt» und dass sich die Situation auf dem Schlachtfeld ändert: Russland werde die Produktion von militärischer Ausrüstung weiter steigern, während die Ukraine ihre Vorräte rasch aufbrauche.