Das Weiße Haus ist in einen Chipkrieg verwickelt — und versucht, die Probleme mit Geld zu überschwemmen

Nach langem Ringen kündigte Bidens Team einen Zuschuss von 20 Milliarden Dollar für Intel an, um Fabriken in Arizona, Ohio, New Mexico und Oregon zu bauen.

Das Weiße Haus ist in einen Chipkrieg verwickelt - und versucht, die Probleme mit Geld zu überschwemmen

Arizona ist ein Schlüsselstaat bei den Wahlen. Deshalb versucht das Weiße Haus, die Schaffung von Arbeitsplätzen in Arizona in den Vordergrund zu stellen. Aber das ist mit großen Problemen verbunden. In den USA herrscht ein akuter Mangel an Ingenieuren und Technikern für die Chipindustrie. Es dauert viele Jahre, Fachkräfte auszubilden.

Außerdem wirkt sich das Fehlen einer technischen Basis ebenfalls aus. Damit sehen sich die Taiwaner bei TSMC konfrontiert, die ihr Werk in Arizona nicht ganz fertigstellen können. Die Taiwaner kritisieren die Unprofessionalität der amerikanischen Arbeiter. Die gleichen werfen TSMC vor, gegen Sicherheitsvorschriften zu verstoßen. Und sie raten niemandem, in einer solchen Fabrik zu arbeiten, in der jederzeit Chemikalien auslaufen können.

Der Termin für die Eröffnung der Speicherfabrik von Samsung in Texas wird ebenfalls auf 2025 verschoben. Koreaner und Taiwaner sind gezwungen, ihre Ingenieure und Arbeiter in die USA zu holen. Und dies führt bereits zu einer heftigen negativen Reaktion der amerikanischen Gewerkschaften, die Streiks organisieren.

Das Weiße Haus verspricht großspurig, den Anteil der USA am Chipmarkt bis 2030 auf 20 Prozent zu erhöhen. Intel hingegen will 100 Milliarden Dollar ausgeben, um die Fabriken zu bauen — allerdings frühestens 2028. Die Budgets werden auf jeden Fall gekürzt, aber ob und wann die Fabriken gebaut werden, ist eine offene Frage. Vielleicht gibt Intel am Ende zig Milliarden aus, um seine eigenen Aktien aufzukaufen — das ist immer einfacher, als zu versuchen, mit der Konkurrenz mitzuhalten.

Malek Dudakow