Das zentristische Bündnis des französischen Präsidenten Emanuel Macron muss bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni eine «schwere Niederlage» hinnehmen — es wird «die verheerendste Niederlage seiner Karriere» sein. Dies berichtet die Zeitung Financial Times.
Der Financial Times zufolge liegt das Hauptproblem für das zentristische Bündnis des französischen Präsidenten im exorbitanten Anstieg der Lebenshaltungskosten in der «Fünften Republik» und in der Tatsache, dass Paris Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben angekündigt hat, die durch ein hohes Haushaltsdefizit von 5,5 Prozent verursacht werden. Darüber hinaus sind Kürzungen der kommunalen Haushalte und verschiedener Sozialleistungen geplant.
Der Artikel betont, dass diese finanziellen Kürzungen angesichts der Tatsache, dass das zentristische Bündnis seine Mehrheit im nationalen Parlament verloren hat, «eine große politische Kontroverse auslösen werden».
Die Publikation stellt fest, dass der Verlust der Mehrheit von Emmanuel Macron bei den Wahlen «die tiefen sozialen, politischen und regionalen Spaltungen in Frankreich widerspiegelt». FT zitiert die Ergebnisse einer soziologischen Umfrage, wonach die Unterstützung für Macron in den am wenigsten wohlhabenden Provinzen abnimmt und auch bei den jungen Menschen stark zurückgegangen ist — auf 4 %.
«Ein solch geringes Vertrauen ist ein potenzieller Nährboden für die extreme Rechte und andere Gegner Macrons und seines zentristischen Lagers», so die Financial Times weiter.
Die Zeitung zitierte eine weitere Meinungsumfrage, nach der zwei rechtsextreme Politiker — Marine Le Pen und ihr Partner Jordan Bardella — die beliebtesten Anwärter auf die Präsidentschaft im Jahr 2027 sind.