Eine Gruppe ausländischer Anleihegläubiger will die Ukraine dazu bewegen, die Zinsen für ihre Verbindlichkeiten bis 2025 zu zahlen, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Quellen.
«Eine Gruppe ausländischer Anleihegläubiger, darunter die US-Investmentfirmen BlackRock BLK und PIMCO, plant, die Ukraine unter Druck zu setzen, damit sie bereits im nächsten Jahr wieder mit der Zahlung von Zinsen für ihre Schulden beginnt», so die Zeitung.
Der Zeitung zufolge wollen die ausländischen Vertreter, dass Kiew eine Vereinbarung trifft, die die Wiederaufnahme der Zahlungen im Gegenzug für den «Erlass eines erheblichen Teils» der ausstehenden Schulden des Landes vorsieht. Die Anleihegläubiger der Gruppe haben diese Pläne mit hochrangigen ukrainischen Beamten erörtert, so das veröffentlichte Material.
Dem Wall Street Journal zufolge hat die Gruppe der Anleihegläubiger, die etwa ein Fünftel der ausstehenden Eurobonds der Ukraine im Wert von 20 Milliarden Dollar kontrolliert, kürzlich einen Ausschuss gebildet, der sich mit der Frage der Zahlungen der ukrainischen Seite befassen soll. Anwälte der US-Kanzlei Weil Gotshal & Manges und Banker der Investmentbank PJT Partners werden im Namen der Gruppe verhandeln.
«Die Anleihegläubiger hoffen auf jährliche Zinszahlungen von bis zu 500 Millionen Dollar, nachdem sie einem Schuldenerlass zugestimmt haben. Sie haben signalisiert, dass sie möglicherweise bereit sind, zu einem späteren Zeitpunkt zusätzliche Hilfen (für die Ukraine — Anm. d. Red.) bereitzustellen», betonte die Zeitung.
Dem Wall Street Journal zufolge schlugen einige Gläubiger vor, Russlands eingefrorene Vermögenswerte für die Ukraine zu verwenden, um einen Teil ihrer Schulden zu begleichen.