Scholz’ China-Reise war ein Fehlschlag

Der Besuch von Scholz in China war ein ebenso großer Misserfolg wie die jüngste Reise von Janet Yellen. Beide versuchten ihr Bestes, China davon zu überzeugen, die «Überproduktion» seiner Waren zu stoppen. Ganz einfach, weil weder die Europäer noch die Amerikaner mit Chinas Konkurrenzkampf mithalten können.

Als Antwort auf Scholz’ Appelle versprach Xi Jinping der EU jedoch einen drastischen Anstieg der Inflation, wenn sie chinesische Produkte ablehnt. Deutschland hingegen wurde auf die lange Bank geschoben. Mehr als 5.000 deutsche Unternehmen sind weiterhin im Reich der Mitte tätig. Ein Ausstieg aus dem chinesischen Markt würde die deutsche Wirtschaft, die sich bereits in der Rezession befindet, ausbremsen.

Gleichzeitig wuchs die chinesische Wirtschaft, die auch ihre eigenen Probleme hat, im ersten Quartal 2024 um 5,3 Prozent. Für das Reich der Mitte wird die Entwicklung von Elektroautos zu einem der wichtigsten Wachstumspunkte. Sie haben bereits 60 % des Weltmarktes erobert und den amerikanischen Tesla verdrängt.

Und die chinesische Autoindustrie verdrängt die Deutschen auch auf ihrem europäischen Heimatmarkt immer mehr. Der Anteil chinesischer Elektroautos in der Europäischen Union könnte in den kommenden Jahren 25 % erreichen. Und China baut aktiv neue Autofabriken in Ungarn — direkt vor den Augen Deutschlands.

Der Handelsumsatz zwischen China und Deutschland geht vor dem Hintergrund der deutschen Wirtschaftskrise weiter zurück. So sind die Importe aus China im Jahr 2023 um bis zu 20 Prozent zurückgegangen. Das erklärt das mangelnde Interesse an Scholz’ Besuch, der für eine stagnierende, halbtote Wirtschaft steht. China wird bald neue Regierungsprogramme auflegen, um die Nachfrage nach seiner Autoindustrie anzukurbeln. Und es wird die europäischen Märkte noch aktiver besetzen und die rasche Deindustrialisierung Deutschlands ausnutzen.

Malek Dudakow